Eine nicht unerhebliche Frage bei der Entscheidung, welche Yogalehrausbildung am besten passt, ist: Welcher Lerntyp bist du überhaupt? Klar, Yoga lebt vom Üben, Üben, Üben. Aber wie verinnerlicht man am besten, was bei den Asanas zu beachten ist, wie muss sich das anfühlen? Wie versteht man tief den philosophischen Unterbau des Yoga im Allgemeinen und des Yogastils der Wahl im Speziellen? Wie wird der medizinische Hintergrund nicht zum bloßen Auswendiglernen der Muskel- und Knochennamen, Körperpartien?
Jeder tickt da anders. Lerne ich besser, wenn ich aufschreiben muss, was ich gelernt habe? Oder ist mir ein Skript lieber? Benötige ich viele Praxisbeispiele? Liegt mir das Lernen in einer Gruppe, oder doch lieber lernen zu Hause in den eigenen vier Wänden – Austausch wird überbewertet?
Das Wissen um den eigenen Lerntyp erleichtert die Suche nach der richtigen Yogalehrerausbildung erheblich. Zwar sollte der Lerntyp nicht Kriterium Nummer eins darstellen, aber zumindest mit auf die Waagschale kommen.

Wobei ich zugeben muss, dass ich mir gar nicht so viele Gedanken darum gemacht habe, passt denn mein Lerntyp zu meiner gewählten Ausbildung zur Yogalehrerin? Ich bin mehr so reingestolpert. Gut, ich wusste vorher, dass es kein Skript der Seminare gibt, sondern nach jedem Seminar ein Bericht geschrieben werden muss. Da ich gern schreibe, sowohl beruflich als auch in meiner Freizeit, schreckte mich das nicht ab.
Nun, nach dem ersten Seminar und nachdem ich eine reichliche Woche später mit dem Seminarbericht fertig geworden bin, den ich Stück für Stück zusammengeschrieben habe, manchmal abends, wenn ich nicht an der Reihe war, die Jungs in den Schlaf zu singen, manchmal mir großzügig tagsüber zwei Stunden nehmend, kann ich sagen: Die Art des Lehrens des Yogazentrums Chemnitz passt zu meiner Art zu lernen wie die Faust aufs Auge oder, um es yogisch vornehmer auszudrücken, wie Anjali Mudra vors Herz. Im Seminar und beim Schreiben des Berichts habe ich mehr gelernt als in allen Lektionen der Online-Kinderyoga-Ausbildung zusammen. Ich denke, ich brauche diesen Druck des Schreibenmüssens eines Berichts, um mich intensiv mit den Inhalten auseinanderzusetzen. Ein Skript blättere ich lieblos durch, und das war’s.
Mit mehr Glück als Verstand habe ich die für mich passende Art der Yoga-Ausbildung gefunden. Um mehr Verstand in die Suche hineinzubringen, ist die Frage hilfreich: Passt die Art des Lehrens zu deiner Art des Lernens? Und sie dir an einem Tag der offenen Tür, Informationsabend oder im Rahmen eines Schnupperseminars beantworten zu lassen.

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