Die wohl bekannteste Asanafolge ist der Sonnengruß, Surya Namaskar. Selbst Nichtyogis wissen etwas damit anzufangen oder haben zumindest schon mal davon gehört. In jeder Mittwochsyogastunde kommt wenigstens ein Sonnengruß in der ein oder anderen Variation mal vor. Die In-Persona-Yogalehrerin meines Vertrauens, Tina, erzählte von einer Yoga-Einheit im Urlaub, in der ganz am Ende mal ein einziger herabschauender Hund lieblos praktiziert wurde, was sie sehr befremdete. Kein Wunder, denn Surya Namaskar ist wichtiger Bestandteil fast jeden Yogastils. Und der herabschauende Hund stellt wiederum einen wichtigen Bestandteil des Sonnengrußes dar. So fühlte sie sich um ein wichtiges Element betrogen und die Urlaubsyogastunde für sie gar nicht rund an.
Surya Namaskar, Sun Salutation, Salutation au Soleil, der Sonnengruß – ob als Erwärmung in einer Anusara-Yogastunde durchgeführt, als Herzstück vieler Yogastunden für Kinder – okay, bei mir waren’s bisher erst zwei 😉 – oder als Eingangssequenz jeder Ashtanga-Serie in gleich zwei Varianten, Surya Namaskar A und B, er fehlt fast nie, der Gruß an die Sonne.

Zu besonderen Anlässen, beispielsweise an Neujahr, zur Winter- oder Sommersonnenwende oder eben, wie heute, am Buß- und Bettag kann der Sonnengruß in den Mittelpunkt gestellt und ganze 108 Mal durchgeführt werden.
Warum die 108? In Indien gilt diese Zahl als die heiligste Zahl aller Zahlen. Die Upanishaden bestehen aus 108 philosophischen Texten. Außerdem ist die 108 so schön durch vier teilbar, so dass man diese Praxis mit drei Pausen anreichern kann. Ich hoffe, das wird heute so gehandhabt im ersten Workshop des Yogafeiertags im Yogazentrum Chemnitz. Ich hatte die Wahl zwischen Yoga der Erdung und Verbundenheit und 108 Sonnengrüße – Ein Mantra in Bewegung. Hab mich für letzteres entschieden und bin gerade etwas erschrocken vor meinem eigenen Mut.

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